Besuch in den Daugbjerg Kalkgruber

Viele abenteuerliche Geschichten ranken sich um die Kalkgruber Daugbjerg, die unweit des Limfjords mitten in Jütland liegen. Wir haben die schmalen, tiefen Gänge der Höhlen besucht, in denen zahlreiche Fledermäuse ihr Winterlager haben.

Die ältesten Kalksteingruben Skandinaviens

Die Kalkgruber in Daugbjerg sind die ältesten bekannten Kalksteingruben Skandinaviens, ihr Alter wird auf mindestens 1.000 Jahre geschätzt. Anfangs wurden hier vor allem große Kalkstein- und Feuersteinblöcke zum Bau von Sockeln und Wänden der großen Gehöfte aus der Erde geholt.

Ab dem 13. Jahrhundert wurde der Kalk zu Mörtel verarbeitet, um Ziegel herzustellen. Der Kalkabbau wurde sehr lukrativ und so entstand in Daugbjerg über die Jahrhunderte ein riesiges Tunnelsystem. Bis 1872 wurde hier Kalk abgebaut und über die Heerstraße nicht nur innerhalb Skandinaviens, sondern zum Beispiel auch bis nach Deutschland transportiert. Der Kölner Dom, der Dom zu Ribe und mehrere Herrenhäuser in ganz Norddeutschland wurden unter anderem mit Kalk aus Daugbjerg erbaut.

1872 wurde die Kalkgrube geschlossen und erst 50 Jahre später zufällig wiederentdeckt, als Kinder beim Spielen im Wald mit einem Fuß in einem Loch steckenblieben. Sie gruben das Loch frei und entdeckten so einen der Eingänge zu der alten Grube.

Das Versteck von Jens Langkniv

Ein Besuch der Kalkgruber Daugbjerg lohnt sich. Die Grube ist von Menschenhand geschaffen, Gänge oft niedrig und schmal und ganz das Gegenteil von den großen breiten Gängen, die durch die nahegelegene Grube in Mønsted führen. Es gibt viele kleine Tafeln, die über die hier lebenden Fledermäuse, den Geist der Grube (denn natürlich gibt es den hier auch) und Jens Langkniv informieren.

Jens Langkniv war einer der bekanntesten Räuber und Volkshelden Dänemarks, der sich hier in den Gruben Mitte des 17. Jahrhunderts versteckt hielt. Jens stammte aus ärmlichen Verhältnissen und musste schon als Kind in den Kalkgruben arbeiten. Das kam ihm zugute als er sich vor Gesetzeshütern verstecken musste, nachdem er den Beamten, der seine Mutter wegen Hexerei verurteilt hatte, erstach. Zum Helden wurde er als Widerstandskämpfer während des Dreißigjährigen Krieges. Nach dem Krieg überfiel er Reisende, die das berüchtigte Räubertal zwischen Viborg und Holstebro durchquerten. Seine Beute bekamen die Arbeiter der Kalkgruben in Daugbjerg, die im Gegenzug niemals das Versteck Jens Langknivs verrieten.

Winterquartier für Fledermäuse

Auch sollte man bei einem Besuch keine Angst vor Fledermäusen haben, die einem schonmal um den Kopf flattern können – obwohl wir nicht in der „Hauptsaison für Fledermäuse“ in der Grube unterwegs waren. Dann sollen wir aber auf jeden Fall nochmal wiederkommen, sagt Carsten, Pächter der Grube.

Er heißt alle Besucher persönlich willkommen und plaudert im gemütlichen kleinen Café Skovhytten mit allen Interessierten. Auch Hunde dürfen mit in die Kalkgrube – natürlich angeleint – unser Vierbeiner fand es sehr spannend dort und als wir zurück im Café waren, bekam er (nach vorheriger Absprache) ein super feines Leckerli und Streicheleinheiten von Carsten.

Highlight der Grube ist die Möglichkeit, in der Jens Langkniv Suite zu übernachten. Und für alle, die es schaurig mögen: In woche 42 sorgen Schauspieler in der Kalkgrube für ordentlich Gänsehaut.

Wann sind die Daugbjerg Kalkgruber geöffnet?

Die Kalkgrube ist im September & Oktober jeweils am Wochenende von 10-16 Uhr geöffnet. In der Kalenderwoche 42 ist die Kalkgrube täglich geöffnet. Ab November ist die Kalkgrube in Daugbjerg geschlossen.

Wie hoch ist der Eintritt?

Jugendliche ab 13 Jahren & Erwachsene zahlen 90 DKK Eintritt, für Kinder ab 5 Jahren wird ein Eintritt von 50 DKK fällig.

Darf mein Hund mit in die Kalkgruber Daugbjerg?

Ja, Hunde dürfen angeleint mit in die Grube. Wir haben es dort als sehr hundefreundlich erlebt.



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