”Das Frühjahr 2020 wird in die Geschichte eingehen”, Maria Clement Hagstrup, Kuratorin im Vesthimmerland Museum, ist sich dessen ganz sicher.
Hinter geschlossenen Türen – wie momentan überall üblich – wird hier an einer neuen Ausstellung getüftelt, einer Dokumentation der aktuellen Ereignisse der Corona-Krise.
Das Frühjahr 2020 ist für alle von uns besonders und geprägt von Einschränkungen, Verhaltensänderungen und auch oftmals von Ängsten. Nachfolgenden Generationen soll ein Gefühl davon vermitteln werden, was wir gerade erleben. Bewohner und auch Besucher der Region sind aufgefordert, von ihrem Alltag zu berichten – wie hat er sich in diesen Tagen und Wochen verändert?
Da aktuell noch keine Gegenstände angenommen werden dürfen, die später einen Platz in Ausstellung bekommen könnten, werden momentan vor allem Fotos und Beschreibungen gesammelt.
Zum Beispiel ein Foto vom Platz in der Wohnung, der nun als Homeoffice genutzt wird, die Dokumentation der Vorratshaltung, Bilder vom Einkaufskorb oder dem Chaos im Wohnzimmer, das Homeoffice, Klassen- und Spielzimmer in einem ist. Auch Fotos von Arbeitsanweisungen oder Schildern, die z.B. auf das Abstandhalten in Parks hinweisen oder Fotos von von aufgeklebten Abstandslinien auf den Böden der Supermärkte sind gesucht.
Und ist die Krise vorbei, möge man, bevor man zur Müllentsorgung schreitet, an die neue Ausstellung denken – der selbsterstellte Stundenplan für Zuhause, eine Maske für Mund und Nase, das Türschild mit dem Hinweis, dass das Geschäft aufgrund der Coronakrise geschlossen ist, Schilder, die auf ausverkaufte Waren hinweisen oder darauf aufmerksam machen, den Abstand in der Schlange an der Kasse einzuhalten.
All das wird für die Ausstellung gesucht, sobald eine Annahme der Objekte wieder möglich ist. Und dann wird die Dokumentation dieser Krise, die jetzt bereits durchdacht und akribisch geplant wird, realisiert.
Ich bin sehr gespannt darauf – was für eine hervorragende Idee!