Eine Reise durch Dänemark – Rund um den Ringkøbing Fjord

Wir machen eine Pause vom Weg gen Süden und fahren einmal um den Ringkøbing Fjord.


Vor allem Surfer zieht es an diesen Teil der dänischen Westküste. Die Vielseitigkeit dieses Küstenabschnitts wissen Kitesurfer, Wellenreiter oder Windsurfer aus Nah und Fern zu schätzen. Aber vor allem auch der geschütztere Fjord zieht Wassersportler an – und auch jene, die es werden wollen. Denn der Ringkøbing Fjord bietet beste Voraussetzungen, um den Sport zu erlernen.

Aber auch, wenn man den bunten Segeln nur einfach dabei zusehen möchte, wie sie über das Wasser tanzen, ist der Fjord der richtige Platz. Ungefähr auf halber Straecke zwischen Søndervig und Ringkøbing geht es von der Straße Nr. 15 ab Richtung Kloster Surf Spot. Hier ist eigentlich immer etwas los – aber nicht zu viel! Es macht Spaß hier ganz unaufgeregt und ohne viel Brimborium den Surfern zuzusehen. Oder auch mitzumachen!

Von hier aus kann man auch einen schönen Spaziergang bis zu Bagges Dæmning unternehmen.

Vorher aber sollte man nochmal bei Kloster Design Halt gemacht haben. Hier kann man sich mit dänischen Kerzen eindecken oder auch selbst welche ziehen. Auch das kleine Café ist sehr empfehlenswert (vor allem der Apfelkuchen!)

Wie wäre es mit einer Partie Adventure Golf? Oder vielleicht lieber Fußball Golf? Dann solltet Ihr einen Halt einlegen am Adventure Park – neben den genannten stehen noch einige andere Spielmöglichkeiten bereit. Außerdem kann man hier auch Appartements mieten.
Fast schräg gegenüber bietet die Surffarm abseits der großen Firmen Surf- und SUP-Kurse an. Kajaks und Kanus kann man hier auch für eine Tour auf dem Fjord ausleihen.

Kurz vor Ringkøbing sollten Kunstliebhaber einen Halt einlegen bei der Gammel Sogn Kirke aus der Zeit um 1170. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Kalkmalereien in der Kirche (Nordmauer), weitere Malereien sind auf etwa 1200 datiert. Sie gehören zu den ältesten Kalkmalereien in Dänemark.

Die kleine Hauptstadt Westjütlands

Es geht weiter nach Ringkøbing, der „kleinen Hauptstadt Westjütlands“. Rund 10.000 Einwohner leben in dieser Stadt, die geprägt ist von nostalgischen Kopfsteinpflastergassen und roten Backsteinhäusern, aber auch ein quirliges Stadtzentrum mit vielen Geschäften, hyggeligen Cafés und urigen Restaurants aufweist. Wer also eine kleine Shopping-Tour unternehmen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Aber auch ein genauerer Blick abseits der bunten Schaufenster lohnt sich. Viele der Gebäude wurden von Ulrik Plesner entworfen, der einigen Architektur-Interessierten schon aus Skagen bekannt sein dürfte.

Im Sommer finden auf dem Torvet – dem Marktplatz – viele Konzerte und Markttage statt. Auf eine Tour durch die Vergangenheit der Stadt kann man sich mit den Nachtwächtern machen.

Bei einem Rundgang durch Ringkøbing sollte man aber auch keinesfalls den Hafen auslassen. Bis ins 19. Jahrhundert noch Nordseehafen, wird er heute hauptsächlich von Seglern und Fjordfischern genutzt.

Das Ringkøbing Museum, in dem man sich über die Stadtgeschichte und die Bunker des Atlantikwalls aus dem Zweiten Weltkrieg informieren kann, bietet auch Stadtwanderungen an – sehr zu empfehlen!

Eine richtige Berühmtheit ist in der Nähe des Hafens zu finden – „Den fede dame“, die fette Dame, wie sie hier genannt wird. Diese 3,5 Meter hohe Bronzeskulptur zeigt das Ungleichgewicht zwischen Dritter Welt und dem Wohlstand im Westen. Ihr richtiger Titel ist „The Survival of the Fattest“, geschaffen wurde sie 2007 von Jens Galschiøt.

Eine neue Attraktion bekam Ringkøbing erst im Sommer 2020: NATURKRAFT ist eine Mischung aus Wissenschaftspark und Erlebnis-Arena und widmet sich auf spielerische und abenteuerliche Weise einem Thema: den Kräften der Natur.

Es geht weiter und gleich zum nächsten Halt. Denn Luftfahrt-Fans werden im Dansk Flymuseum einen Stopp einlegen und sich die Sammlung der bisher 50 Flugzeuge aus Dänemark und aller Welt ansehen wollen.

Auf gar keinen Fall versäumen sollte man Stauning Havn, einen kleinen, idyllischen Fjordhafen mit Sehnsuchts-Potential.

Und wer nach Stauning fährt, fährt auch zu Stauning Whisky. Ist jedenfalls meine dringende Empfehlung – auch, wenn man gar nicht der größte Whisky-Fan aller Zeiten ist. Aber die Geschichte, die sich um die mittlerweile super erfolgreiche Destillerie dreht, ist einfach so unglaublich und toll – und irgendwie auch so durch und durch dänisch!

Hier lohnt es sich, eine Führung mitzumachen, bei der man sowohl die alten Gebäude wie auch die im Jahre 2018 fertiggestellte Erweiterung besichtigen kann. Außerdem erfährt man wirklich eine Menge – und schlauer werden schadet ja nie!

Ganz in der Nähe befindet sich auch das einzige Flussdelta Dänemarks im Naturschutzgebiet Skjern Enge, es ist ein echtes Naturparadies.

Hobby-Ornithologen sind hier voll in ihrem Element. Von den sieben Beobachtungstürmen und -punkten kann man aber nicht nur die unzähligen Vögel beobachten, die sich auf den Wasserflächen tummeln. Allein die herrliche Aussicht auf diese einzigartige Landschaft ist einen Besuch wert. Im Naturcenter Skjern Enge gibt es eine kleine Ausstellung über die heimische Vogelwelt.

Mit einer Seilfähre kann man zur größten Insel des Skjern Å Flussdeltas gelangen und dort die wild lebenden Pferde bewundern.

Unsere Erkundungstour rund um den Ringkøbing Fjord endet südlich im zum Ringkøbing-Skjern gehörenden Teilmuseum Bork Vikingehavn. Hier wird die Zeit der Wikinger lebendig – nicht nur für Kinder ein echtes Erlebnis!

Ihr sagt, es fehle ja noch die Westseite des Fjords? Das stimmt! Mit der westlichen Seite, dem Holmsland Klit, geht es dann das nächste Mal weiter. Auf der Reise entlang der Westküste

Und sonst noch? Hier gibt es weiterführenden Lesestoff:

Wo sind wir?



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