Ein kurzer Abschnitt unserer Reise, der es aber in sich hat!
Es geht weiter entlang der Jammerbucht in Richtung Süden.
Wir lassen Rubjerg Knude (schweren Herzens) hinter uns. Aber gleich erreicht man einen weiteren Ort, der einen Halt wert ist.
Etwas versteckt in einem Waldstück liegt ein kleiner Parkplatz, von dem aus man durch ein herrliches Gebiet zur Grønne Rende spazieren kann. Diese Schlucht kann als Abstieg zum Strand genutzt werden – aber hier ist Vorsicht geboten! Die Grønne Rende darf nur bei gutem Wetter (Rutschgefahr bei Nässe!) und auch nur in guter körperlicher Verfassung und guter Kondition genutzt werden. Aber auch ohne die kleine Schlucht zum Abstieg zu nutzen, ist der Spaziergang dorthin einen Halt wert. Treppen, die an den Strand führen, gibt es sowohl nördlich bei Lønstrup als auch südlich bei Nr. Lyngby.
Es geht weiter südwärts, aber nicht weit, denn hier wartet schon der Rubjerg Gamle Kirkegaard darauf, entdeckt zu werden.
Auf dem verlassenen Friedhof sind die Ruinen der um 1180 errichteten Rubjerg Gl. Kirke zu sehen: Ein Teil des Westgiebels und Erdmauern, die den ursprünglichen Ort der Kirchenmauern markieren, können hier entdeckt werden.
Auch einige Grabsteine sind noch sichtbar, unter anderem ein romanisches Steinkreuz, vermutlich ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert. Macht Euch doch mal auf die Suche nach dem Grabstein von Willum Hansen, der laut Inschrift am 31. April 1877 starb. Es wird erzählt, dass der Steinmetz 2 Kronen verlangte, um diesen Fehler zu korrigieren und dass dies der Witwe zu teuer war – also gibt es hier den 31. April, das ist wohl einmalig!
Im Jahre 1904 wurde die Kirche aufgrund der Jahre andauernden Sandflucht abgerissen und landeinwärts neu errichtet. Neben den Materialien der alten Kirche blieb der Rubjerg Ny Kirke auch das romanische Taufbecken erhalten.
Weiter Richtung Süden kommen wir nach Nr. Lyngby.
Heute fast reines Ferienhausgebiet, gab es hier früher ein kleines Dorf. Vor allem das Ausflugslokal mit Mühle war in der ganzen Gegend ein beliebtes Ziel. Der Abbruch der Steilküste schreitet aber auch hier in Riesenschritten voran – als ich Kind war, gab es in Nr. Lyngby parallel zum Küstenverlauf noch eine Landstraße, die inzwischen – genau wie bereits einige Ferienhäuser – komplett verschwunden sind. Der alte Glockenturm auf dem verlassenen Friedhof direkt an der Küste hält wie ein Mahnmal die Stellung.
Der meist breite Strand kann mit dem Auto befahren werden und ist sehr beliebt. Eine Wanderung am Strand entlang bis Lønstrup Richtung Norden (es ist immer spannend, ob man an Rubjerg Knude trockenen Fußes oder vorbeikommt – und manchmal stellt sich sogar die Frage, ob man überhaupt vorbeikommt) oder bis Løkken in südlicher Richtung ist ein spannender Tagesausflug – die Steilküste, die in südlicher Richtung langsam ausläuft, bietet jeden Tag einen neuen Anblick.
Wo sind wir?