Als Barbarazweig bezeichnet man einen Zweig, der am 4. Dezember, dem Tag der Heiligen Barbara, von einem Baum geschnitten und in eine Vase in die Wohnung gestellt wird.
Meist handelt es sich um Zweige von Obstbäumen (Steinobst) oder Forsythien. Die Zweige werden in lauwarmes Wasser gelegt und dann in eine Vase gestellt. Wenn sie bis zum 24. Dezember blühen, soll das ein Zeichen für ein gutes neues Jahr sein. Theologisch wird der Brauch (nicht seine Orakelfunktion) als Metapher für die Geburt Christi gedeutet („Es ist ein Ros‘ entsprungen..“)
Die heilige Barbara gilt als Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert, die von ihrem Vater hingerichtet wurde, weil sie Christin geworden war. Auf dem Weg in den Kerker blieb sie mit ihrem Kleid an einem Gebüsch hängen und stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser. Dieser Zweig erblühte – so heißt es – am Tage ihres Martyriums.