An der nördlichsten Spitze Dänemarks war man schon immer konfrontiert mit vielen Strandungen und Schiffsunglücken.
Hier treffen Kattegat und Skagerrak aufeinander und eine Umrundung Skagens ist auch heute noch nicht ungefährlich.
Aufgrund der vielen Schiffsverluste sah man sich schon früh gezwungen, etwas zu unternehmen. Es war König Frederik II, der mit seiner Entscheidung im Jahr 1560, auf Skagen, Anholt und Kullen Leuchtfeuer errichten zu lassen, das dänische Leuchtturmwesen initiierte.
Mit dieser strategischen Planung wollte er den Seeweg von Skagen nach Falsterbo sichern, aber auch ökonomische Interessen dürften eine Rolle gespielt haben, denn von vorbeifahrenden Schiffen konnte er das sogenannte Leuchtturmgeld verlangen.
Das allererste Leuchtfeuer auf Skagen war ein sogenanntes Papagøjefyr – niemand weiß wirklich, wie man sich ein solches Leuchtfeuer vorzustellen hat. Vermutlich wird es aber eine Art Vorläufer des Vippefyrs gewesen sein. Dieses Papagøjefyr wurde schnell ersetzt durch Tranlampen und schließlich im Jahr 1627 durch das Vippefyr, das Jens Pedersen Grove erfunden hatte.
Es handelte sich um ein Wippfeuer mit offenem Korb.
Der befeuerte Korb wurde mit Hilfe der Holzkonstruktion nach oben gezogen und dort hin und her geschwenkt. Für das Feuer verwendete man erst Holz, das sich allerdings einerseits als wenig effektiv herausstellte und andererseits auch schwierig in großen Mengen zu beschaffen war. Außerdem lief man bei den hochschlagenden Flammen eines Holzfeuers immer Gefahr, dass das Feuer auf die gesamte Holzkonstruktion des überging.
Später verwendete man für das Vippefyr nur noch Kohle, da die Flammen eines Kohlefeuers auch bei Wind nicht so hoch schlagen.
Die heutige Rekonstruktion stammt aus dem Jahr 1958 und steht am Platz des Originals.
Jedes Jahr kann man das Vippefyr am Skt. Hans Aften in Betrieb sehen, wenn im Korb Feuer entzündet wird.