Auch sprachlich sollte man auf Weihnachten vorbereitet sein! Die wichtigste Wendung überhaupt ist wohl ja, tak! – denn natürlich wollen wir ja gerne dankend annehmen, wenn uns zu Weihnachten die ein oder andere Leckerei angeboten wird. Oder nicht?
Wichtige dänische Wörter zur Weihnachtszeit
Bestimmt hat der ein oder andere von Euch schon julesmåkager – Weihnachtskekse – gebacken? Welche Sorten sind denn Eure liebsten? Julesmåkager zählen ebenfalls zum sogenannten juleknas – zu den Weihnachtssüßigkeiten. Dazu gehören natürlich auch chokolade, marcipan, konfekt und nødder (Nüsse) – die anderen Wörter bedürfen keiner Übersetzung, oder?
Wann macht Ihr eigentlich Eure juleindkøb – Weihnachtseinkäufe? Ich bin da noch unentschieden, obwohl dieses Jahr einige julegaver – Weihnachtsgeschenke – zu besorgen sind. Und wann ist die beste Zeit, julekort – Weihnachtskarten – zu verschicken?
Gutes Essen zu Weihnachten
Denke ich an Weihnachten, denke ich aber auch vor allem an gutes Essen. Ist Euch mal tatsächlich nicht mehr nach einer zweiten Portion ris á l’amande, dann solltet Ihr nej, tak sagen. En lækker julemiddag ist das leckere Weihnachtsessen. (Ich freu mich schon!)
Jeg er sulten – ich bin hungrig – kann auch an Weihnachten vorkommen, häufiger wird man wohl Jeg er mæt – ich bin satt – hören oder sagen. Ich garantiere jedoch nicht, dass das akzeptiert wird!
Jeg er tørstig – ich bin durstig – sollte man auch kennen, schließlich gibt es ja häufig gerade an Weihnachten besondere flüssige Leckereien.
Ganz wichtig, wenn man „nur“ naschen möchte (egal, von was – das muss nicht zwangsläufig etwas Süßes sein) – jeg er lækkersulten – ich bin leckermäulig, ich habe Lust auf was Leckeres.
Und ich finde, wir sollten uns ganz flott nochmal um die dänischen Leckereien kümmern. Ich versuche etwas, was schier unmöglich scheint – nämlich ein dänisches Julefrokost in Worte zu fassen! Jeder, der Julefrokost in Dänemark schon einmal erlebt hat, weiß, was ich meine.
Also – ohne Anspruch auf Vollständigkeit! – die wichtigsten Vokabeln für ein dänisches Julefrokost.
Bei einem Julefrokost – was so viel wie Weihnachtsfeier oder eben Weihnachtsessen heißt – wird viel gegessen und getrunken – ich würde sogar behaupten, es wird HAUPTSÄCHLICH gegessen und getrunken. Und zwar mit Freude und Hingabe – so kenne ich es jedenfalls.
Ganz oft wird eine Art Buffet aufgebaut, oder alle Speisen in die Mitte eines großen Tisches gestellt, so dass alle sich quasi den ganzen Tag lang bedienen können.
Hier ist kein Schmalhans Küchenmeister
Zu einem dänischen Julefrokost gehört in jedem Fall Fisch – da gibt es meist mehrere Varianten von sild – dem Hering . Sehr beliebt ist zum Beispiel karrysild – Curryhering- oder julesild – der Weihnachtshering mit Weihnachtsgewürzen und Apfelsine.
Aber auch mit Porree oder Mango schmeckt Sild besonders gut. Dazu gibt es oft hårdkogt æg – hartgekochte Eier, mit Kapern (kapers) verziert oder Krabben (rejer). Oft ist auch laks – Lachs – dabei. Auf die schwedische Art gravad laks oder auch ein bisschen moderner Gin Lachs (lecker!)
Natürlich gibt es auch Fleisch: and – Ente – oder kalkun – Truthahn, gås – Gans, flæskesteg med rugbrød og rødkål– Schweinebraten mit Kruste mit Schwarzbrot und Rotkohl oder hamburgerryg – Kasseler.
Es gibt brunede kartofler – Karamellkartoffeln, kartoffelsalat med frikadeller – Kartoffelsalat mit Frikadellen und stuvede hvidkål og medister – das ist gestovter Weißkohl mit Bratwurst.
Rullepølse med rugbrød og italiensk salat fehlt auch nicht – „gerollte Wurst“ (gerne wird diese Wurst /der Aufschnitt mit „Presswurst“ übersetzt – ich mag den Ausdruck aber nicht, weil ich da immer an das letzte Mal denken muss, als ich mein Kleid angezogen habe – aber lassen wir das) mit Schwarzbrot und italienischem Salat (kennt Ihr rullepølse? Und den italiensk salat?)
Käse schließt ja bekanntlich den Magen und deshalb fehlt auch ost nicht, dazu gerne ein bisschen frugt – Obst.
Das traditionelle ris à l’amande – der Milchreis mit gehackten Mandeln – kommt meist noch obendrauf, hier das mandelgave – das Geschenk, das der Finder der ganzen Mandel bekommt – nicht vergessen oder æbleskiver – die kennt Ihr noch, oder ? – mit gløgg – Glühwein– dann wird es so richtig heimelig.
Ach ja – juleøl, sodavand und snaps, richtig guter dansk kaffe (ja, ich weiß, aber der dänische, überhaupt der skandinavische Kaffee ist durch die scharfe Röstung einfach soooooo gut!)
Ich glaube, jetzt habe ich Hunger….aber bevor ich da Abhilfe schaffe, darf ich natürlich eines nicht vergessen, die wichtigste Vokabel überhaupt:
Glædelig jul! – Frohe Weihnachten!