Lønstrup ist kein Bilderbuchdänemark
Es gibt keine breiten, weißen Sandstrände, keine Dünen – auch kann man hier nicht, wie es von vielen Touristen sehr geschätzt wird, mit dem Auto auf den Strand fahren.
Es gibt eine Steilküste –bis zu 90 m hoch – ständig in Veränderung – Erosion, starke Stürme und ein aufgepeitschter Skagerrak sorgen für einen fortschreitenden Abbruch der Küste – im Schnitt sind das mehrere Zentimeter pro Jahr. Bei Sturm knirscht der Sand zwischen den Zähnen und häufig ist nicht klar, ob das Ferienhaus des letzten Jahres im nächsten Jahr überhaupt noch steht.
Naturkatastrophe ist Startschuss für den Badetourismus
Das alte Fischerdorf hat 540 Bewohner, eine Anzahl, die sich in den Sommermonaten vervielfacht, wenn skandinavische und zum großen Teil deutsche Touristen den kleinen Ort bevölkern.
Die ersten Touristen, die nach Lønstrup kamen, waren – heute würde man es so nennen – Katastrophentouristen. Schaulustige, die aufgrund eines landesweiten Spendenaufrufs nach der Naturkatastrophe, die Lønstrup am 11. August 1877 heimsuchte, in den Ort kamen und bei den Aufräumarbeiten zusahen. Ein Gedenkstein inmitten des Ortes, in der Nähe des kleinen Baches, der durch Lønstrup hindurchplätschert, erinnert an jenen Tag im August des Jahres 1877, an dem eben dieser Bach aufgrund eines verheerenden Unwetters zu einem gewaltigen Strom anschwoll. Innerhalb einer halben Stunde hatte er eine 15 Meter breite und 4,5 Meter tiefe Schlucht gebildet, vier Häuser mit sich gerissen und weitere stark beschädigt.
Kunsthandwerker und renommierte Restaurants
Da aber laut Volksmund nichts so schlecht ist als dass es nicht zu etwas anderem gut sei, entwickelte sich so also der Tourismus an diesem heute so beliebtem Ort.
Zu sehen gibt es neben der spektakulären Steilküste vor allem Kunsthandwerk – Keramiker, Glasbläser, Silberschmiede, Maler – die hier in kleinen offenen Werkstätten und Galerien ihre Arbeiten präsentieren.
Wenn auch von vielen Touristen als zu teuer verschmäht, genießen hier zwei sehr gute Restaurants landesweiten Ruhm.
Früh aufstehen lohnt sich
Wer in den Sommermonaten Ruhe oder die schönsten Fotomotive sucht, sollte früh morgens durch Lønstrup spazieren, durch die beschlagenen Fenster der kleinen Boutiquen und menschenleeren Werkstätten schauen, von der obersten Stelle der Steilküste den kleinen, erwachenden Ort beobachten, die kühle Seeluft einatmen und die ersten Touristen sichten, die beim Købmand im Ort ihre Brötchen kaufen gehen.
Tagsüber ist ein Spaziergang am Strand entlang der Steilküste zu empfehlen, und zwar in südlicher Richtung. Dort wird es nicht nur sehr schnell menschenleer, es ist auch ein kleines Abenteuer, ob einige Küstenabschnitte überhaupt an diesem Tage passierbar sind.
Der perfekte Abend
Ein perfekter Tag endet am Strand bei Sonnenuntergang, wenn sich der gesamte Horizont blutrot färbt und einige Einheimische mit Pizza und Wein am Fuße der Steilküste sitzen – hier kann man sich einreihen und ins Gespräch kommen.
Oder man genießt abseits davon die Farben des Abendhimmels über der Jammerbucht, die ihren Namen erhielt aufgrund der vielen Schiffsverluste vor der Küste.
Ist die Sonne hinterm Horizont versunken, ist es schön, es sich – in einer sternklaren Nacht –auf einem Liegestuhl gemütlich zu machen und in den Himmel zu sehen, denn hier, so sagt man, gibt es die dunkelsten Nächte und den schönsten Sternenhimmel.
Da hast du mal wieder recht. Ein besonderer Ort. Wir kommen immer wieder gerne hierher, auch wenn wir nicht mehr in der alten Windmühke über’m Ort wohnen können. Das war damals ein ganz besonderer Urlaub. Die Zimmer vertikal angeordnet, die Aussicht aus dem Schlafziummer ganz oben, und das knarren der Windmühlenflügel im Wind …
Hallo Eberhard, an die Mühle als Ferienhaus kann ich mich auch noch sehr gut erinnern, das war wirklich etwas Besonderes 🙂
Lønstrup ist wirklich einer der schönsten Orte Dänemarks. Wir haben dort öfter unseren Urlaub verbracht.
Hej,
schön, das zu lesen 🙂
Auch wir lieben Lønstrup. Wir kommen sie 1993 fast jedes Jahr dort hin.
Seit 1991 ist Löntrup unsere große Liebe und zweite Heimat. Eine Jahr ohne dort gewesen zu sein — das geht ja gar nicht. Wenn wir wegfahren müssen, fängt die Sehnsucht schon an wieder da zu sein. Noch 3 Lange Monate müssen wir leider noch warten.
…genießt die Vorfreude! Ich kann die Liebe zu diesem schönen Ort wirklich nur allzu gut nachvollziehen! Liebe Grüße