Viele haben sie schon gesehen – sie stehen auf dem Rathausplatz in Kopenhagen. Zwei Lurenbläser aus Bronze.
Von Siegfried Wagner (Lurenbläser) und Anton Rosen (Säule) 1911-1914 gefertigt, stehen Sie auf einer 12m hohen Säule und halten die 1,70m bzw. 1,80m langen Luren in den Händen.
Finanziert wurde das Monument vom Carlsberg Fond und der Kommune Kopenhagen zum Gedenken an Jacob Christian Jacobsen, den Gründer der Carlsberg Brauerei, geschenkt. Der Volksmund sagt, dass die Lurenbläser immer dann in ihre Hörner blasen, wenn eine Jungfrau an ihnen vorübergeht.
Aber was sind eigentlich Luren?
Im Nationalmuseum in Kopenhagen kann man den Fund von Brudevælte auf Nordseeland bestaunen. 1797 fand ein Bauer hier „sechs krumme Messinghörner“ im Moor – und einen Tag später auch die Mundstücke. Die Luren waren so gut erhalten, dass sie noch spielbar waren und noch sind. Spielbar sind auf ihnen 8-12 Naturtöne. Luren sind aus Bronze gegossene Blasinstrumente aus der jüngeren Bronzezeit. Sie bestehen aus einem Mundstück, mehreren zusammengesetzten Stücken bzw. Rohren und einer Schallöffnung, die mit einer Scheibe versehen ist, die 6-10, meist 8 runde Erhebungen aufweist. Das Rohrstück ist S-förmig geschwungen und 1-2m lang. Es gibt bislang Funde in Norwegen, Dänemark, Südschweden, Letttland und Norddeutschland, die allesamt auf die Zeit 13.-7. Jahrhundert vor Christus datiert werden.
Die Instrumente werden meist als Paar gefunden, das aufeinander abgestimmt ist. Besonders die ältere Forschung des 19.Jahrhunderts ging davon aus, dass es sich bei Luren um Signalinstrumente handelte, die im Krieg Verwendung fanden, man nannte sie auch „Kriegstrompeten der Bronzezeit“. Heutzutage sieht man Luren jedoch eher in Zusammenhang mit religiösen Ritualen.
Und für alle, die die Lurenbläser aus Kopenhagen nicht kennen, hier haben sie Luren bestimmt schon mal gesehen:
Quelle: TMView
Registrierte Marke des Mejreiforeningen Danish Dairy Boar, 2012
EM500000010657278
Lurpak Butter hält seit 1901 eine Marke mit zusammengeschlungenen Luren.