Stimmt es eigentlich, dass Falschparken in Dänemark sehr teuer ist?
Ich sage es mal so: Ja.
Falschparken in Dänemark kann teuer werden. Also empfehle ich eindeutig, immer darauf zu achten, wo man parkt und was für Vorschriften für den Parkplatz gelten.
Grundsätzlich sind öffentliche Parkplätze – wie in Deutschland – mit einem Schild gekennzeichnet, das ein weißes P auf blauem Grund zeigt.
Sehr häufig finden sich darunter Zeitangaben. Zum Beispiel 1 time oder 2 timer – das Parken ist dann also eine Stunde (1 time) oder 2 Stunden (2 timer) erlaubt.
Oftmals finden sich noch genauere Angaben wie
5 min
10 – 18
(10-14)
Das bedeutet dann, dass das Parken von Montag bis Freitag von 10 – 18 Uhr nur für max. 5 Minuten gestattet ist sowie samstags zwischen 10 und 14 Uhr.
Eine Parkscheibe ist also auf diesen Plätzen unumgänglich und seit einigen Jahren sind auch die deutschen Parkscheiben in in Deutschland registrierten Fahrzeugen zulässig.
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Die Parkscheibe muss immer exakt auf die halbe Stunde eingestellt werden, die der Ankunftszeit am nächsten ist. Sie muss von außen durch die Frontscheibe gut lesbar sein.
Ist der Parkplatz kostenpflichtig, ist das eindeutig gekennzeichnet. Man bezahlt entweder per Parkscheinautomat, der in der Regel wie in Deutschland funktioniert oder – und das finde ich sehr komfortabel – vielerorts bereits per App. Dort meldet man dann sein Auto per auf dem Platz bekanntgegebener Nummer und stellt die avisierte Parkdauer ein. Bezahlt wird per Kreditkarte und rechtzeitig vor Ablauf der Parkzeit klingelt das Handy. Ich hoffe, dieses System wird sich landesweit – und über die Grenzen hinaus – durchsetzen.
Parken auf privaten Parkplätzen ist nochmal eine andere Nummer – diese sind gekennzeichnet durch ein Schild mit weißem P auf schwarzem Grund. Häufig sind Parkplätze von Supermärkten privat.
Seit 2016 muss auch deutlich gekennzeichnet sein, zu welchen Bedingungen man dort parken darf, also ob Parkgebühren fällig werden oder nicht. Also unbedingt genau gucken, was dort steht! Und ja, auch diese Parkplätze werden kontrolliert und Parkverstöße werden geahndet. Wichtiger Punkt bei privaten Parkplätzen: neben fehlender Parkscheibe oder eben nicht entrichteter Gebühren erkennen manchmal die privaten Unternehmen die deutsche Parkscheibe nicht an. Hier ist man also auf jeden Fall mit einer dänischen Parkscheibe auf der sicheren Seite. Eine dänische Parkscheibe – parkeringsskive – bekommt Ihr an Tankstellen oder im Touristbüro vor Ort, Kosten dafür ca. 10 Kronen, also durchaus erschwinglich.
Nun zurück zur Frage – was kann Falschparken kosten? Eine Überschreitung der Parkdauer wird in der Regel mit DKK 510 (das sind ca 70 EUR) geahndet. Fehlt die Parkscheibe ganz, ist man mit ca. 100 EUR, also DKK 740 dabei. Außerdem kann ein falsch geparktes Auto kostenpflichtig abgeschleppt werden. Auf privaten Parkplätzen sind die Strafen ähnlich, meist jedoch noch etwas höher.
Entgegen vieler Meinungen, können Bußgelder aus Dänemark in Deutschland vollstreckt werden – andersherum geht das übrigens auch.
Mein Rat: Kauft Euch eine dänische Parkscheibe und stellt sie – wann immer Ihr parkt – einfach korrekt ein. Achtet darauf, ob Parkgebühren fällig sind bzw. ob das Parken zeitlich begrenz ist – das tut mn ja in Deutschland auch.
Noch kurz dazu, wo keinesfalls geparkt werden darf:
- bei einem durchgezogenen Streifen und wenn der Abstand von der Markierung bis an das Auto weniger als 3 Meter beträgt
- bei gelb bemalten Bordsteinen – das markiert nämlich eine Bushaltestelle
- auf Radwegen und Fußgängerübergängen
- weniger als 10 Meter vor einem Fußgängerübergang, einer Straßenkreuzung oder der Ausfahrt eines Radwegs
PS – ich habe IMMER eine dänische Parkscheibe im Auto – ich finde sie einfach schön! Aber Achtung – die gilt nicht in Deutschland!