Cold Hawaii ist gar nicht kalt
Ich bin in Cold Hawaii, einem der besten Surfgebiete Europas – obwohl ich (noch) gar nicht surfe. Genau gesagt bin ich in Klitmøller, einem kleinen Ort ca. 10 km südlich von Hanstholm an der Westküste Nordjütlands.
Klitmøller mit seinen gut 800 Einwohnern ist alljährlich Austragungsort der dänischen Meisterschaften im Windsurfen – starke Westwinde und beständige Brandungswellen machten aus dem kleinen Fischerort seit den 1980er Jahren einen der besten HotSpots für Surfer. Und nicht nur im Sommer verbreiten Surfer hier ein ganz besonderes Flair – auch jetzt wagen sich Unerschrockene ins Wasser, zum Aufwärmen steht ein kleines mobiles Saunahäuschen am Strand bereit. Ich habe mir zwar gerade einen Winterschal gekauft, möchte aber trotzdem sofort mit ins Wasser.
Schutenhandel mit Norwegen
In früheren Zeiten war Klitmøller bedeutend für den Schutenhandel mit Norwegen, die norwegische Küste ist nur 110 km entfernt. Die flachgebauten Schiffe konnten direkt an den Sandstrand anlanden. Exportiert wurden Getreide und eine Reihe anderer Nahrungsmittel, importiert wurde vor allem Holz. Der Ort verlor an Bedeutung als Handelsplatz nachdem in der Sturmflut von 1825 die Verbindung von Limfjord und Nordsee bei Agger Tange geschaffen war. Bis in die 1960er Jahre wurde in Klitmøller noch gewerbsmäßig Fischerei betrieben, seitdem gibt es Fischerei hier nur noch im Nebenerwerb. Aber surfen! Surfen ist hier Lebenseinstellung und das sollte man auf jeden Fall mal miterleben.