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Jens Henrik Jensen, LUPUS
dtv-Verlag
ISBN 978-3-423-26243-9
Jens Henrik Jensen mag Trilogien und vielleicht vermutete man nach Veröffentlichung der Kazanski– und Nina Portland-Trilogie ebenfalls eine solche im Falle des ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen. Und eigentlich passt es auch, denn die ersten drei Bücher De hængte hunde (Das erste Opfer), De mørke mænd (Der dunkle Mann) und De frosne flammer (Gefrorene Flammen) bilden eine in sich abgeschlossene Geschichte.
Und nun liegt also Teil 4 der Oxen-Reihe vor – gut so, denn wenn auch die Geschichte um den Geheimbund Danehof an sich mit den ersten drei Büchern abgeschlossen ist, so ist doch die Handlung um Niels Oxen noch lange nicht zu Ende. Also bleibt uns der Jägersoldat noch etwas erhalten, ebenso der ehemalige Leider des Geheimdienstes Mossmann und Oxens Kollegin Franck.
Der alte Fuchs Mossmann hatte nach Zerschlagung des Geheimbundes Danehof nicht alle Akten vernichtet und stößt auf Lupus, eine Geheimorganisation, die Selbstjustiz übt, wo immer sie der Meinung ist, dass der Staat zu zögerlich agiert. Auf einem abgelegenen Hof in Jütland soll Oxen nach Hinweisen auf den seit Wochen verschwundenen ehemaligen Staatssekretär Poul Hansen suchen und stößt auf Verbindungen zu einem viele Jahre zurückliegenden Entführungsfall.
In gewohnt gekonnter Manier baut Jensen seine Geschichte langsam auf, legt Spuren, sät Verdacht, macht Andeutungen. Ein Leichenfund, das 1963 entführte Mädchen, ein Schatten, der über die Harrilder Heide wandelt, Attentate – ohne erkennbaren Zusammenhang berichtet Jensen von den Ereignissen. Und auch Oxen wie auch Mossmann und Franck tappen vorerst im Dunkeln. Doch nach und nach kommen die drei der Lösung immer näher und es beginnt eine atemberaubende Jagd, die in einem spektakulären Finale endet.
Jensen nimmt in seinem vierten Thriller um Niels Oxen alte wie auch neue Handlungsstränge auf, das Lesen der ersten Bücher ist ratsam, aber für das Verständnis von LUPUS nicht Voraussetzung. Wie schon in den Büchern zuvor baut Jensen versiert eine Spannung auf, die den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen lässt. Wie bei einer Achterbahnfahrt geht es etwas langsam bergauf, es wird höher und unbehaglicher bis zu dem Punkt, an dem außer einem Zurasen auf die Lösung nichts mehr geht.
Fans von gut gemachter Spannungsliteratur sind hier auf jeden Fall sehr gut aufgehoben – aber Achtung! Suchtgefahr nicht ausgeschlossen.
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind bei Horsens geboren und arbeitete mehrere Jahre als Journalist und Redakteur. 1997 erschien sein Debutroman Wienerringen, seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2017 gewann Jensen den Danish Crime Award, seine Buchreihe um Niels Oxen erschein in mittlerweile 14 Ländern.
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