Pinse – Pfingsten – wird natürlich auch in Dänemark am 7. Sonntag nach Ostern gefeiert (50. Tag der Osterzeit, darauf weist auch noch der Name, der vom griechischen „pentekoste“, dem „fünfzigsten“ stammt).
Der Pinsedag – Pfingstsonntag – und der Anden Pinsedag – wörtlich „zweiter Pfingsttag“, also Pfingsmontag – liegen immer zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.
Ein dritter Pfingsttag wurde in Dänemark 1770 abgeschafft.
Einige dänische Brauereien stellen ein extra Pinsebryg – also ein Pfingstbräu – zu Pfingsten her und auch zu Pfingsten darf Frokost nicht fehlen – nach Jule- und Påskefrokost gibt es natürlich auch Pinsefrokost. Typischerweise sind hier leichtere Gerichte zu finden, gerne mit sommerlichem Einschlag, aber auch zum Beispiel Kryddersild (Kräuterhering), Hønsesalat med ananas (Hühnchensalat mit Ananas), Fiskefilet med remoulade og citron (Fischfilet mit Remoulade und Zitrone) oder Rejer med karrymayonnaise (Krabben mit Currymayonnaise).
Traditionell war zu Pfingsten eine Tour ins Grüne üblich, die Pinseskovtur (wörtlich „Pfingstwaldtour“). Die Bewohner Kopenhagens fuhren vor allem in den Jægersberg Dyrepark, ausgerüstet mit einem gut gefüllten Picknickkorb. Außerdem gab es die Sitte, an Pfingsten neue Kleidung zu tragen (sogenanntes Pinsesnit – wörtlich: Pfingstschnitt, Pfingstkleidung) – Pfingsten markierte den Punkt, an dem man von Winter- auf Sommerkleidung wechselte.
Heute gibt es noch die Redewendung være i pinsesnittet, was soviel bedeutet wie „besonders herausgeputzt sein“ – im negativen Sinne.
Auch ein Pinseblus – ein Pfingstfeuer, das an das heutige Sankt Hans Feuer erinnert– war üblich. Entzündet wurde es auf einer höher gelegenen Fläche (so dass es weithin sichtbar war) am Abend des Pfingsttages. Diese Tradition hielt sich am längsten in der Gegend um Skive (bis ca. 1910).
Pinsesolen danser
Zu Pfingsten, so sagt eine alte dänische Tradition, „tanze die Sonne vor Freude“ – solen danser af glæde. Mitte des 19. Jahrhunderts zog es Kopenhagener Bürger am Pfingstmorgen in der Frühe hinauf nach Fredriksberg, wo sie die Sonne bei Sonnenaufgang „tanzen“ sehen wollten. Diese Sitte verbreitete sich über ganz Dänemark (und nur dort) und um die pinsesolen danser zu sehen, konnte man also sehr früh aufstehen oder eben gar nicht erst zu Bett gehen. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang „musste“ man dann ja zwangsläufig überbrücken: Feiern mit Tanz und Bier halfen dabei.
In der Literatur ist diese Sitte häufig beschrieben, erstmals jedoch in Vilhelm Bergsøes Buch Fra den gamle fabrik von 1869.
Heute gibt es – neben Pinsebryg und Pinsefrokost – eine neue Tradition: in vielen Städten feiert man zu Pfingsten Karneval, den sogenannten Pinsekarneval, der ein Fest sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ist.
Welcher Tradition auch immer Ihr Euch verbunden fühlt – jeg ønsker en rigtig GOD PINSE!
Es gibt (mindestens) einen deutschen Ableger der Tradition, die Pfingstsonne tanzen zu sehen.
Seit mehr als zehn Jahren treffen sich Freunde und Freundinnen von uns am Strand der Ostsee. Wir singen „i østen stiger solen op“, dann wandern wir etwa drei Stunden am Strand, durch Wiesen und durch einen Wald.
Das anschließende Frühstück dauert gern bis weit in den Nachmittag. Zwischendurch sitzen wir auch gerne mit einem Glas Sekt auf der Promenade und schauen den Segelbooten zu ….
Hej, das klingt wirklich ganz hervorragend! Verrate lieber nicht den Ort, sonst geselle ich mich noch dazu! 🙂