Auf der Suche nach den Danske Smørhuller befrage ich heute Jimi Espensen Rosa, Kommunikationsmitarbeiter der Vardemuseen, zu denen das im Sommer 2017 eröffnete Museum TIRPITZ in Blåvand gehört. Das neue Museum ist in unmittelbarer Nähe zum alten Tirpitz-Bunker entstanden und ist mit ihm durch einen unterirdischen Tunnel verbunden. Zu entdecken gibt es drei feste Ausstellungen über die Geschichte der dänischen Westküste, Bernstein und über die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf die Region und die Menschen, die hier lebten.
Ich danke Jimi sehr fürs Mitmachen und habe wie immer seine Antworten für Euch übersetzt.
1. Was ist Dein persönliches Highlight im Museum und sollte Deiner Meinung nach von keinem Touristen ausgelassen werden? Was ist Dein Highlight der Ausstellung?
Ich denke, dass Tirpitz auf vielfältige Weise imponierend ist.
Mein persönlicher Favorit ist unser sechsminütiger 4D Film in der Ausstellung Die verborgene Westküste, der unsere Gäste mitnimmt auf eine Reise durch 20000 Jahre Zeitgeschichte. Der Film ist einfach gut und reißt Geschichten an, die dann in der Ausstellung vertieft werden.
Außerdem berührt mich die Geschichte von Paul Pleines in der Ausstellung Ein Heer aus Beton sehr. Dass man auf dem Friedhof, der nur wenige Minuten von Tirpitz entfernt ist, das Grab von Paul und seiner Frau Anna, die aus Blåvand stammte, besuchen kann, verleiht der ganzen Geschichte nochmal einen besonderen Touch.
Und letztlich ist auch die Bernstein-Ausstellung unglaublich schön. Die vielen Einschlüsse im Bernstein, zum Beispiel Insekten, die hier ausgestellt sind, sind faszinierend. Sich bewusst werden, dass die Insekten, die da direkt vor einem liegen, 20-50 Millionen Jahre alt sind…
2. Was sollte man in jedem Fall probieren, wenn man in Dänemark ist und was vermisst Du am meisten, wenn Du mal nicht zuhause bist?
Wenn man im Sommer in Dänemark ist, sollte man sich keinesfalls Koldskål (Kaltschale) entgehen lassen. Das ist mein persönlicher Favorit sobald die Sonne wieder etwas höher am Himmel steht. Außerdem ist Kaltschale ganz einfach zuzubereiten. Ein Liter davon kann innerhalb von zehn Minuten gemacht werden – Koldskål enthält Buttermilch, Ei, Zucker, Vanillezucker und je nach Geschmack etwas Zitronensaft. Kammerjunkere, die traditionell in die Kaltschale gegeben werden, sind aus dem Supermarkt am besten. Das ist dänischer Sommer. Und genau der ist es auch, den ich am meisten vermisse, wenn ich nicht zuhause bin.
3. Abgesehen von TIRPITZ – welches sind deine drei Lieblingsmuseen in Dänemark und warum?
Louisiana und Statens Museum For Kunst sind Museen auf allerhöchstem Niveau. Ich finde sie phantastisch gut. Ich bin Familienvater und mit Kindern, die 2 und 5 Jahre alt sind, ist es wichtig, dass es einerseits etwas für Kinder zu sehen und zu tun gibt, andererseits die Erwachsenen aber ebenfalls einen guten Museumsbesuch haben. Beide Museen sind nicht nur diesbezüglich Spitzenklasse. Außerdem sollte ich noch das Museum in Nymindegab erwähnen, das zu den Vardemuseen gehört. Es ist ein kleines Museum auf hohem Niveau und mit einigen sehr interessanten Ausstellungen. Also sehr empfehlenswert – auch, wenn ich mich immer darauf freue, das Museum wieder zu verlassen und in der Umgebung auf Entdeckungstour zu gehen. Nymindegab ist ein besonders hübscher Ort…
Kapidaenins Anmerkungen
Die Vardemuseer – also die Museen in der Region Varde – sind ein Zusammenschluss von mittlerweile acht Museen: TIRPITZ, Museum Frello, Flygtningelejren, Nymindegab Museum, Varde Artillerimuseum, Dit Museum Ølgod, Hjedding Andelsmejeri und Hodde Gamle Skole.
Kammerjunkere (wörtlich „Kammerjunker“) ist ein dänisches, zwiebackartiges Gebäck, das zusammen mit Koldskål gegessen wird.
Louisiana – Das Louisiana Museum of Modern Art liegt in Humlebæk, ca. 40 km nördlich von Kopenhagen. Der Name des Museums geht auf Alexander Brun, Vorbesitzer des Haupthauses, zurück, der sein Anwesen nach seinen drei Ehefrauen benannte, die alle Louise hießen.
Statens Museum for Kunst ist die größte Sammlung für Bildende Kunst in Dänemark und liegt in Kopenhagen.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von TIRPITZ Museum