Von Esbjerg geht es weiter Richtung Süden durch endlos scheinende, flache Landschaft. Es lohnt sich, hier und da weiter an die Küste und ein Stück direkt am Deich entlangzufahren. Tut man dies, kommt man zur Ribe Kammersluse. Die Schleuse an der Mündung des Ribe Å wurde 1912 gebaut und ist ein beliebtes Ausflugsziel sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen. Besonders in Zeiten, in denen die Sort Sol beobachtet werden kann, kann es hier richtig voll werden.
Die älteste Stadt Dänemarks
Weiter geht es nach Ribe, in die älteste Stadt Dänemarks. Ribe war einst wichtigster Nordseehafen des Landes, eine heute nur noch schwer nachvollziehbare Tatsache, die jedoch spätestens mit der Gründung Esbjergs 1870 an Bedeutung verlor.
Archäologische Funde belegen eine Siedlung bereits im 8. Jahrhundert und als Ansgar von Bremen hier im Jahre 860 die erste Kirche Skandinaviens errichtete, war das kein Zufall. Ribe war dank schiffbarem Fluss und gutem Hafen bereits ein bedeutender Handelsort geworden. Ein Spaziergang durch die alten Gassen der Stadt – geht unbedingt durch die Fiskergade! – ist hier ein absolutes Muss! Hier wird er lebendig, der viel besprochene Hauch der Geschichte..
Der mächtige Quedensgaard, ein Fachwerkhof der Renaissance, ist ebenfalls ein Ort, den man sich bei einem Besuch in Ribe, nicht entgehen lassen sollte. Hier sind neben einem Café das Jacob A Riis Museum, das dem bedeutendsten Sohn der Stadt gewidmet ist und das Hex! Museum, das sich mit dem Phänomen der Hexenverfolgung, aber auch mit der besonderen Rolle der Stadt Ribe dabei beschäftigt, zu entdecken.
Unübersehbar ist natürlich der Dom, der im 12. Jahrhundert erbaut wurde und seitdem mehrere Um- und Anbauten erlebte. Auch hier ein Muss: Hineingehen und staunen! Für Geschichtsfans: Hier könnt Ihr das älteste Epitaph Skandinaviens bewundern, das Valdemar Sejr (Waldemar der Sieger) 1231 für seinen verstorbenen Sohn errichten ließ. Genauso spannend aber ist auch das auf der anderen Seite des Domplatzes liegende Gemeindehaus, Kannikergaarden. 2008 – 2012 errichtet wurde es mit mehreren Architekturpreisen bedacht. Beim Bau des neuen Gemeindehauses entdeckte man nämlich das älteste christliche Gräberfeld Dänemarks und die Ausgrabungsstätte können Besucher durch die bis auf den Boden gezogenen Fenster des Hauses bestaunen.
Wikinger-Fans wie auch Kunstfreunde kommen in Ribe ebenfalls auf ihre Kosten. Das Ribe Vikingecenter, in dem die Zeit der Wikinger (nach-)gelebt wird, das Museet Ribes Vikinger wie auch das Kunstmuseum in Ribe sind einen Abstecher wert.
Die nahe gelegene Tongrube in Gram wird darüber hinaus Freunde der Paläontologie magisch anziehen. Das Gram Lergrav ist die ergiebigste Fundstätte für Fossilien in ganz Dänemark, im dortigen Naturkundemuseum sind die interessantesten Funde ausgestellt. Das Tolle: Hier kann man auch direkt selbst tätig werden und auf Schatzsuche gehen – vergesst nur nicht, eure Gummistiefel mitzunehmen!