Eine Reise durch Dänemark – Von Hanstholm nach Vorupør

Wir machen uns auf von Hanstholm weiter Richtung Süden, immer entlang der tosenden Nordsee. Hier kann man die Kräfte der Natur hautnah erleben und die zahlreichen Spuren, die Meer und Wind in der Landschaft hinterlassen haben, sofort erkennen. Auch die Eiszeit hat diesem Teil Dänemarks unübersehbar ihren Stempel aufgedrückt.

Der Nationalpark Thy, als erster der heute fünf dänischen Nationalparks im Jahre 2008 eingerichtet, erstreckt sich von Hanstholm im Norden bis zur Landzunge Agger Tange im Süden. Er umfasst 244 Quadratkilometer und ist 55 Kilometer in Nord-Süd-Ausrichtung, 12 Kilometer in West-Ost-Ausrichtung lang.

Meer, Dünen, Heide und ein Isbjerg

Die Landschaft ist karg und geprägt von Sand, Dünen, Heide, Dünenschutzwäldern und Landschaftsformationen der Eiszeit. Hinter den Meeresdünen bildeten sich mancherorts parabelförmige Dünen, an deren Ostseite lange, schmale Formationen entstanden – in Nordjütland heißen diese Formationen klitrimmer.

Naturfreunde sollten hier auf jeden Fall die Augen offenhalten, denn es gibt jede Menge zu sehen.

Empfehlenswert ist ein Halt am Parkplatz des Wildreservats Hanstholm direkt am Strand oder aber eine kleine Wanderung zum Beobachtungsturm bei Sårup (man kann auch fahren). Hier hat man einen fantastischen Überblick über die kleinen Seen entlang der Küste, die Rastplatz für zahlreiche Zugvögel sind. Mit etwas Glück sieht man hier auch den ein oder anderen Kranich.
Wer Zeit und Lust hat, etwas zu wandern, dem sei eine auch Wanderung zum höchsten Punkt des Wildreservats, dem Isbjerg, ans Herz gelegt. Er ist zwar nur 56 Meter hoch, aber neu angelegte Wanderwege führen Besucher durch ein wirklich schönes Gebiet zu unterschiedlichen Aussichtspunkten. Auf Infotafeln werden verschiedene Themen zum Nationalpark behandelt. Sehr gut gemacht!

Lässig in Cold Hawaii

Weiter entlang des Meeres in südlicher Richtung geht es nach Klitmøller, dem El Dorado für alle Surffans, dem Cold Hawaii.

Klitmøller ist ein schöner Ferienort, natürlich hauptsächlich bestimmt vom lässigen Flair der Surfer-Welt, aber auch ohne die Wellenreiter kann man hier hervorragend entspannen und die grandiose Natur genießen. Nördlich des Ortes gibt es einen breiten Sandstrand, der Strand auf Höhe des Ortes und etwas südlich davon wird geprägt von vielen Steinen.

Auch, wenn ich selbst komplett unbegabt bin, liebe ich es, mich hier in Klitmøller auf diese besondere Atmosphäre einzulassen. Die oftmals waghalsigen Wellenreiter – hier können durchaus beachtliche Wellen auflaufen- bewundern oder den ersten Stehversuchen der Teilnehmer des SUP-Kurses zusehen. Bei Sonnenuntergang noch ein kleines Bier, Pommes, Brause oder Eis am Strand – einfach perfekt!

Natur pur auch abseits der Küste

Übrigens: Wer etwas ruhigere Gewässer sucht, sollte dem Vandet Sø einen Besuch abstatten. Es gibt mehrere Badestellen, Surfen und Bootfahren – aber nur ohne Motor – sind erlaubt und um den See herum führen mehrere Rad- und Wanderwege.

Etwas südlich von Klitmøller liegt der Ort Vangså, der heute vor allem wegen der bemerkenswerten Pflanzen in der Dünenheide besucht wird – unter anderem wachsen hier Orchideen und die drei in Dänemark vorkommenden Arten des Sonnentaus. Der Ort selbst entstand Anfang des 18. Jahrhunderts, als die Bewohner dieses Landstrichs aufgrund von Sandflucht gezwungen waren, neue Plätze zu finden, an denen sie sich niederlassen konnten.

Südlich von Vangså der nächste empfehlenswerte Halt: Bøgsted Rende. Hier lag im 18. Jahrhundert eine Wassermühle, deren Wasserläufe vermutlich aufgrund von Flugsand versandeten. Nehmt Euch hier ein wenig Zeit und genießt das schöne Naturgebiet – vielleicht macht Ihr ja einen kleinen Spaziergang zum Seezeichen? Und auch dem Strand sollte man einen Besuch abstatten – aber das muss ich ja eigentlich nicht extra erwähnen, oder?

Weiter weg von Kopenhagen kann man nicht sein


Es geht weiter Richtung Süden nach Vorupør.

Der ehemalige Fischerort ist vor allem wegen seiner Mole und des großen Landungsplatzes für viele Freizeitfischer bekannt und bei Urlaubern beliebt. Die Mole wurde vor einigen Jahren renoviert und ein Hafenbad gebaut. Funfact: Das Ende der Mole ist der Punkt in Dänemark, der am weitesten von Kopenhagen entfernt ist.


Auch Vorupør bietet beste Bedingungen für einen Tag auf dem Wasser – Surfer gibt es hier manchmal ähnlich viele wie in Klitmøller. Bei Familien beliebt ist das Nordsø Akvariet, ein kleines Aquarium, das sich dem Leben in der Nordsee widmet. Toll finde ich das Madpakkehus in der Nähe der Mole, in dem man – sollte es mal nicht Sommer, Sonne, Sonnenschein sein – ein kleines Picknick machen und so (zumindest einmal) Pommes, Softeis und Co umgehen kann.
Ach ja – für den Abend kann man sich hervorragend frischen und auch geräucherten Fisch mitnehmen. Großartig!

Von der Vorupør Cigaren, einem etwas südlich gelegenen Aussichtspunkt, hat man einen tollen Blick auf Dünen, Meer und den Ort.

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