Von Thorup Strand aus geht es weiter zu einer wahren Naturperle der Jammerbucht: dem Bulbjerg.
Ganze 47 Meter hoch ragt der Felsen aus der Küstenlinie heraus und wird auch als „Jütlands Schulter“ bezeichnet. Der Bulbjerg ist der einzige Vogelfelsen Dänemarks und mit etwas Glück sieht man hier Basstölpel, Raubmöwen, Papageientaucher und Eissturmvögel. Und natürlich Dreizehenmöwen, von ihnen gibt es hier um die 500 Paare.
Aber nicht nur Hobby-Ornithologen werden ihre Freude an der Aussicht haben – bei gutem Wetter kann man von hier aus Hanstholm im Süden und Rubjerg Knude im Norden erblicken. Und ca. 150 Meter von der Küste entfernt sieht man noch die Reste des Skarreklits, einer 16 Meter hohen Felsnadel, die 1978 einem Herbststurm zum Opfer fiel.
In einer alten Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es eine kleine Ausstellung, der man einen Besuch abstatten sollte.
Weiter geht es nach Lild Strand an der Vigsø Bucht. Von dem kleinen Fischerdorf aus wird noch heute die traditionelle Strandfischerei betrieben. Auch hier findet man Überreste des Atlantikwalls. Auch von hier aus lohnt sich ein Abstecher zu einem der Beobachtungstürme am Rand des Naturgebiets Vejlerne.
Weiter geht es Richtung Süden entlang langer, oft einsamer Sandstrände.
In Vigsø, das der Bucht ihren Namen gab, gibt es einen einfachen Übernachtunsplatz in der Nähe des Strandes und etwas südlich die Vigsø Batterie – Überreste einer großen Stellung mit mehreren Bunkern. Gruselig und schaurig-beeindruckend finde ich diese Szenerie. Da hilft es auch nicht, dass dieser Strandabschnitt Kulisse für den Film Die Olsenbande fährt nach Jütland war.
Von hier aus lohnt sich übrigens ein Abstecher für alle Technik-Interessierten ins Landesinnere: In Østerild ist das Testzentrum für große Windkraftanlagen beheimatet. Im Besucherzentrum wird die Technik der bis zu zugelassenen 250m hohen Anlagen erklärt.
Weiter geht es nach Hanstholm. Wer hier allerdings Fischerdorf- und Hafenidylle sucht, wird enttäuscht. Trotzdem lohnt es sich, in Hanstholm Halt zu machen.
Hier sollte man dem Bunkermuseum auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Mehrere Räume in dem 2500 m² großen Museumsbunker haben wieder ihr ursprüngliches Aussehen erhalten und Besucher bekommen ein gutes Bild davon, wie das Leben der Soldaten damals ausgesehen hat. Sonderausstellungen vermitteln darüber hinaus einen tiefere Einblicke in die Lebensumstände. Ein beklemmender, aber lohnenswerter Besuch!
Bekannt ist Hanstholm aber auch durch seinen Hafen, einem der wichtigsten Fischereihäfen Europas. Vom Parkplatz der Hanstholm Madbar aus hat man einen hervorragenden Blick über das geschäftige Treiben des Hafens. Apropos Überblick: Auch der Leuchtturm, der Hanstholm Fyr, darf auf der Liste eines Hanstholm-Besuchs nicht fehlen. Von ihm aus überblickt man nicht nur den Hafen, sondern auch das Meer und einen Teil des sich anschließenden Nationalparks Thy.
In unmittelbarer Nähe des Hanstholm Fyr befindet sich die Hansted Kirke, die ebenfalls einen Besuch wert ist. Wer findet an den Kirchenmauern das Hansted Skib?
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Hallo, vl ist es auch interessant, die Kalk-/Kreidefelsen bei Hanstholm zu erwähnen, ich fand es damals toll: oberhalb von Hanstholm, bei Hamborg die Kreide, und kaum beim Leuchtturm um die Ecke dann wieder Sandstrand. Aber das ist ja das Beeindruckende an der gesamten Westküste, der Wechsel der geologischen Zusammensetzung.
Entschuldige die späte Reaktion…super Hinweis, vielen Dank! Das ist wirklich spannend, finde ich auch!