Venø ist eine kleine Insel im Limfjord, nur wenige Kilometer nördlich von Struer. Sie ist in nur wenigen Minuten per Fähre erreichbar und eine – klänge es nicht so abgedroschen, würde ich „eine echte Postkartenidylle“ schreiben. Aber irgendwie ist es auch wirklich passend.
Wäre Astrid Lindgrens Ferien nicht auf Saltkråkan, sondern in Dänemark, würde es mich nicht wundern, wenn sie auf Venø wären.
Auf der Insel gibt es mehrere Naturschutzgebiete, unter anderem den herzförmigen Strandsee Nørskov Vig, in dem sich auch ein Vogelschutzgebiet befindet, das nicht immer betreten werden darf. Man trifft mit Glück (aus der Ferne) auf Seehunde, auf jeden Fall aber auf Fasane, die jedenfalls keine Lust haben, ihren Platz zu räumen und Wanderern oder Radlern den Weg frei zu machen.
An einem Spätsommertag, wenn nur wenige Touristen auf Venø sind, wirkt die Insel fast etwas aus der Zeit gefallen.
Am Hafen liegen ein paar Kinder auf den Stegen und keschern nach Krebsen. Die schon erwähnten Fasane versperren einem den Weg zur großen Brombeerhecke, deren Beeren hier in der tiefstehenden Sonne so gut wie niemals zuvor schmecken. Der einsame Jogger, der einem an der Kirche, die die kleinste im ganzen Lande sein soll (wie einige andere Exemplare auch) entgegenkommt und freundlich grüßt. Und der Fischer, der in seinem Boot und mit seinem roten Ölzeug vom dunkler werdenden Blau des Limfjords absticht und hoffentlich einen guten Fang mit nach Hause bringt.
So viel Ruhe muss man aushalten können. Ich kann das.