Am Mittwochabend wurde in Nordjütland die Wikingerzeit wieder zu neuem Leben erweckt. Punkt 17 Uhr brannte das erste der sieben sogenannten bavnebål entlang des Limfjords. Ein bavnebål ist ein Leucht- oder Signalfeuer, das an hochgelegenen Plätzen brannte und weit sichtbar war. In Dänemark findet man vielerorts noch heute Hügel, die Bavnehøj benannt sind (was als Zeichen dafür zu sehen ist, das diese Orte als Platz für ein Signalfeuer genutzt wurden).
In der Wikingerzeit wurden diese Signalfeuer, die von Hügel zu Hügel entzündet wurden, dazu benutzt, wichtige Nachrichten schnell zu kommunizieren – wie zum Beispiel die Warnung vor feindlichen Schiffen, die in den Limfjord segelten.
Alternativ verschickte man Mitteilungen per Schiff, was naturgemäß wesentlich länger dauerte. Leucht- und Signalfeuer waren also nicht selten eine Frage von Leben oder Tod.
Um zu demonstrieren, wie schnell diese Art der Kommunikation vonstatten ging, hat Nordjyllands Historiske Museum (das Historische Museum Nordjütlands) am Mittwoch über eine Strecke von 40 km entlang des Limfjords sieben große Signalfeuer entfachen lassen – von Ganderup im Osten bis Sebbersund im Westen. An diesem dunklen Novemberabend ein ganz besonderes Schauspiel für alle Besucher. Darüber hinaus gab es im Museum Lindholm Høje Wikingerkämpfe, Vorträge und Aktionen für Kinder.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Nordjyllands Historiske Museum
Anmerkung
(en) bavn bedeutet eigentlich etwas wie Holzhaufen, Brennstapel
(et) bål ist ein (Lager)Feuer oder auch Scheiterhaufen
Das ist ja eine interessante Aktion! Wird es das jährlich geben?
Das finde ich auch – sehr interessant! Ich wüsste nicht, dass es regelmäßig geplant ist, werde das aber herausfinden!
Die Aktion ist Teil eines größeren Forschungsprojekts mehrerer Museen. Geplant ist nicht, dass es wiederholt wird, andererseits – so sagte man mir – sei das auch nicht völlig unmöglich 🙂