Täglich grüßt das Bibertier – Ein Tag in der Klosterheden Plantage

Zwischen den Städten Lemvig und Struer, unweit des Limfjords, liegt Dänemarks drittgrößtes Waldgebiet: die Klosterheden Plantage.

Der größte Teil des 6400 Hektar großen Areals besteht aus Nadelholzanpflanzungen auf ehemaligen Heideflächen, die vor rund 15.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit durch Schmelzwasserablagerungen entstanden waren. In Klosterheden gibt es kleine Flüsschen und idyllische Waldseen. Sie sind Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten.

Biber hinterlassen ihre Spuren

Neben Heide können Pflanzenkenner hier auch Enzian, Gagelstrauch (den kennen auch Liebhaber des Porsesnaps), Moosbeere, Sonnentau und manchmal schon ab Juni Pfifferlinge entdecken. Es gib Eisvogel, Fischadler und manchmal auch Ziegenmelker in der Heide und auf den großen Lichtungen. Vor allem aber ist es das beeindruckende Rotwild, das hier mit Glück beobachtet werden kann. Noch mehr Glück braucht man, um einen der inzwischen über 150 Biber, die hier leben, zu Gesicht zu bekommen. Die Spuren, die die Tiere hinterlassen, sind allerdings nicht zu übersehen – angenagte und gefällte Bäume, zusammengetragene Berge von Ästen und Gehölz, mehrere Dämme, die die kleinen Bachläufe zu beachtlichen Seen gestaut haben.


Wir starten unsere kleine Wanderung durch die Plantage vom Parkplatz an der Risbæk Gamle Skole aus (Vilhelmsborgvej) und beschränken uns diesmal auf eine kleinere Runde (ca. 5 Kilometer) durch das „Biber-Reservat“. Die ausgeschilderte Route führt durch Wald, über Heide und entlang wirklich schöner Seen – besonders schön für unseren Hund, der zumindest seine Pfoten ein wenig abkühlen konnte.

Offenbar in privater Initiative eingerichtete kleine „Aufgabenstationen“ haben besonders viel Spaß gemacht. Hier zum Beispiel sollten wir mehrere Distanzen schätzen. Gar nicht so einfach, wenn man nie bei den Pfadfindern war!

Hier liegt vorne, wer richtiges Augenmaß beweist

Hier ist für jeden etwas dabei

Insgesamt gibt es in der Plantage 17 Wanderrouten, von denen wir uns bestimmt noch die ein oder andere vornehmen werden. Neben dieser (wie ich finde) sehr spannen Biberroute gibt es nämlich noch einige andere interessante Dinge in der Plantage zu entdecken. Da sind zum einen Grabhügel aus Bronze- und Steinzeit. Vom bronzeitalterlichen Grabhügel Fladhøj hat man einen weiten Blick auf das größte Heidegebiet der Plantage. 1968 brannten hier an einem windstillen Tag gute 200 Hektar Wald nieder – gelöscht wurde das Feuer durch ein starkes Gewitter, das als Folge der Hitzeentwicklung während des Feuers entstanden war.


Und auch der Zweite Weltkrieg hat hier seine Spuren hinterlassen. Im nordwestlichen Teil von Klosterheden liegen einige Bunker (unter anderem auch ein Lazarettbunker) sowie ein Flugplatz, den die deutschen Besatzungstruppen während des Krieges angelegt hatten. Heute wird ein Teil des Flugplatzes vom Segelflugverein genutzt und im Sommer werden Rundflüge angeboten. Auch hier gibt es ausgeschilderte Wege, unter anderem natürlich eine „Bunkertour“.

Hundebesitzer freuen sich über die zwei Hundeskov – Hundewälder, wo sie ihre Vierbeiner (im Gegensatz zum restlichen Gebiet) auch ohne Leine laufen lassen dürfen. Außerdem kommen auch Angler, Reiter, Radler und Mountainbikefahrer genauso wie Kinder auf ihre Kosten: der Waldspielplatz, der jährlich von geschätzten 25000 Kindern und Erwachsenen besucht wird, ist eine der größten „Sehenswürdigkeiten“ des gesamten Gebietes.


Ein Ausflug in die Klosterheden Plantage lohnt sich! Wir jedenfalls kommen wieder!



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