Møn ist schön – Diese 5 Dinge darf man nicht verpassen

Møn! Diese kleine, oft als „Dänemark im Miniformat“ bezeichnete Insel nahe Seeland und Falster ist zu Recht eine der beliebtesten dänischen Ferieninseln. Imposante, abwechslungsreiche Natur und Geschichte sowie eine lebendige Kulturszene machen das Eiland zu einem spannenden Ferienort abseits von Nordseestrand und ausgedehnter Dünenlandschaft. Møn ist Entspannung pur. Hier ist SlowMo angesagt und wie gut das tut, erlebt man, sobald man auf Møn angekommen ist.
Das wusste auch schon Günter Grass, der hier regelmässig verweilte und arbeitete. In „Die Rättin“ setzt er Møns Klint sogar ein kleines literarisches Denkmal. 2017 erhielt Møn die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat.
Was darf man sich bei einem Besuch der Insel Møn auf keinen Fall entgehen lassen? Hier meine 5 Ankertipps für einen Besuch auf der schönen Insel.

Møns Klint + Geocenter

Møns Klint ist wohl unumstritten der Hotspot auf Møn. Hier kann im Sommer so viel los sein, dass, wer auf sein Auto verzichten bzw. einen etwas abseits gelegenen Parkplatz nutzen und zur Steilküste wandern kann, dies dann tunlichst tun sollte. Der Weg zu den Kreidefelsen durch den wunderschönen Wald Klinteskoven ist dabei schon ein Highlight für sich. Das fast 130 Meter hohe Møns Klint zieht sich über mehrere Kilometer entlang der Ostküste der Insel. Die Kreide der Felsen ist rund 75 Mio Jahre alt und voller Fossilien – mit Glück findet man am Strand sogar die ein oder andere Versteinerung. Doch Wetter und Klima nagen an den Felsen, immer wieder kommt es zu Abbrüchen. Beim letzten großen Abbruch im Jahre 2007 stürzten eine halbe Million Tonnen Kreide ins Meer. Dadurch sieht das Meer entlang der Steilküste vor allem bei günstiger Sonneneinstrahlung fast karibisch-türkis aus. Ein Hingucker! Einige Treppen führen hinab an den Strand – man sollte jedoch nicht unterschätzen, dass es tatsächlich guter Kondition bedarf, die Treppen hinunter- und vor allem wieder hinaufzukommen.
Alles in allem ist es natürlich auch kein Zufall, dass Møns Klint der meistbesuchte Ort auf Møn ist. Die Natur hier ist unglaublich imposant und beeindruckt mich wirklich jedes Mal von neuem. Übrigens gibt es auch gute Wege oberhalb der Kreidefelsen, von denen aus man viele wunderschöne Blicke auf die Küste werfen kann, ohne Treppen gehen zu müssen.
Am Parkplatz befindet sich auch das GeoCenter Møns Klint, das sich mit der Entstehung der Kreidefelsen, Møns und überhaupt ganz Dänemarks befasst – und sich meiner Meinung nach vor allem an Kinder und Jugendliche richtet.

Nyord


Um nach Nyord zu gelangen, muss man die Landzunge Ulvshale entlangfahren. Eine einspurige Brücke verbindet Møn mit der kleinen Insel Nyord, die vor allem für ihr Vogelschutzgebiet und den autofreien Inselort bekannt ist. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, sobald man das Auto auf dem Parkplatz vor dem Dorf stehengelassen und sich zu Fuß auf Tour begeben hat. Idylle! Kleine Läden mit Kunsthandwerk, die achteckige Dorfkirche oder der kleine Hafen warten darauf, entdeckt zu werden. In Lolles Gaard können sich Besucher stärken und ein wenig pausieren – und den Wohnzimmerplüsch genießen! Und auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in diesem aus der Zeit gefallenen Ort. Vor allem hochprozentige Mitbringsel findet man im Noorbo Handelen – von lokalen Spezialitäten wie Senf oder Gin bis zu einer großen Auswahl an Whisky und Wein. Auch der kleine Hunger kann hier – vor allem im Sommer – gestillt werden.


Dark Sky


Møn und Nyord sind als Skandinaviens erster Dark Sky Park ausgezeichnet. Hier gibt es so gut wie keine Lichtverschmutzung. Das ist nicht nur für die nachtaktiven Tiere besonders gut, auch für alle Nachthimmel-Liebhaber und Sternengucker ist das hier ein echtes El Dorado. Milchstraße und Zodiakallicht, Meteorschauer und sogar Nordlichter bekommt man mit etwas Glück – oder Geduld – zu sehen. Zum Thema gibt es zahlreiche Angebote – also warum sich nicht mal mit einem Dark Sky Führer aufmachen und die Sterne bewundern?

Liselund


Dieser Park lässt alle Romantikerherzen höherschlagen! 1783 kaufte das Ehepaar Antoine und Lisa de la Calmette ein Stück Land im Osten der Insel Møn. Sie waren Anhänger der Naturphilosophie Jean-Jacques Rousseaus und gehörten zum dänischen Jetset. Das Paar gestaltete einen Park mit künstlichen Ruinen, einem Wasserfall zur Ostsee hin, knorrigen Bäumen, großen Wasserflächen, an deren Ufern Vögel brüteten und exotischen Blumen. 1792 ließ Antoine Calmette das Liselund Slot – benannt nach seiner Frau Lisa und heute auch als kleinstes Schloss Dänemarks bezeichnet – errichten. Es ist ein klassizistischer Bau, schlicht, mit weiß getünchter Fassade und Strohdach. Heute ist das Schloss Außenstelle des Dänischen Nationalmuseum und kann in den Sommermonaten besichtigt werden. Im Park wurden später noch ein norwegisches Haus, eine Schweizer Hütte und ein Chinesischer Pavillon errichtet. Auch wenn mitlerweile einige der Highlights wie zB die Ruinen des damaligen Parks größeren Klippenabbrüchen zum Opfer gefallen sind, hat der Park nicht seinen Zauber eingebüßt.

Fanefjord Kirke

Die Fanefjord Kirche, deren Bau um 1250 begonnen wurde, ist ein echtes Schmuckstück und gibt bis heute viele Rätsel auf. Zum Beispiel ist man sich noch immer nicht im Klaren darüber, warum überhaupt so eine große Kirche errichtet wurde – die Gemeinde zählte Mitte des 13. Jahrhunderts gerade mal 300 Erwachsene. Und dann ist auch der Standort – nämlich ganz am Rande der Gemeinde – ein kleines Rätsel, wurden doch die meisten Kirchen der Zeit in Verbindung zu einem Dorf errichtet. Besonderes Highlight aber und Grund zahlreicher Besucher, sich die Kirche anzusehen, ist das Kircheninnere. Die Fresken der Fanefjord Kirche sind einzigartig. Der größte Teil der Kalkmalereien stammt aus der Zeit um 1500 und wird dem Elmelundemeister zugerechnet. Mit Elmelundemeister bezeichnet man eine ganze Werkstattgruppe mit gewissem gemeinsamem Gepräge, aber mit mehreren Künstlern bzw. Handwerkern. Jeder von ihnen hatte seine eigene Signatur, in der Fanefjord Kirke sind drei davon erhalten. Die Fülle an Fresken in dieser Kirche sind einfach beeindruckend! Im Vorraum gibt es ein Infoblatt zum Ausleihen, auf dem alle Malereien erklärt sind – es lohnt sich, mit Zeit in die Kirche zu gehen und sich auf die Bilderwelt einzulassen. Superspannend, was man dort alles entdecken kann. Sehr bekannt sind zum Beispiel die im Gottesdienst tratschenden Frauen, die von einem Dämon belauscht werden. Er notiert die Namen im Sündenregister, das dann beim Seelenwiegen von Bedeutung ist. Und das will man ja nun lieber nicht erleben – also tratschen in der Kirche lieber unterlassen!



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